Was viele nicht wissen: der deutsche Buchhandel hat den besten Liefer- und Bestellservice der Welt.
Jede Buchhandlung kann (fast immer) von einem auf den anderen Tag bestellte Bücher oder CDs liefern.
Und das ganz ohne Monopolstellung, schlecht bezahltes Personal oder Stress für Paketboten und Nachbarn.
Und ist es nicht sowieso viel schöner, mal wieder in die Buchhandlung um die Ecke reinzuschaun, zu stöbern und in echten Büchern zu blättern, als immer nur vor dem Bildschirm zu sitzen?
Als Erdgeschoss-Bewohnerin bin ich auch eine Paket-Annahm-Zentrale für meine Umgebung.
Als die amazon und zalando-Päckchen immer mehr zugenommen haben, war mir klar, dass ich als Gegnerin dieser Internet-Kultur da konsequent sein muss.
Also: normale Päckchen nehme ich weiterhin gerne für meine Nachbarn an, aber eben keine von amazon und zalando. Und das sage ich auch laut und deutlich.
Wenn man nach Argumenten gefragt wird, dann ist dies ja eine leichte Übung: überall dort, wo es noch Buchhandlungen und Einzelhandelsgeschäfte gibt, sehe ich keine Notwendigkeit, Einkäufe übers Internet zu tätigen.
Warum?
Weil es mir wichtig ist, dass es den Einzelhandel auch weiterhin gibt,
damit die Innenstädte nicht veröden
damit die Kommunen Steuern zur Verbesserung der Infrastruktur einnehmen
damit der Wahnsinn auf unseren Straßen nicht zunimmt
weil ich gegen Firmen bin, die eine solch furchterregende Monopolstellung einnehmen
und dabei von unserem Staat nicht einmal besteuert werden.
und vor allem, weil amazon dabei ist, durch Knebelverträge die literarische Vielfalt unserer Verlagslandschaft zu zerstören.
Wir brauchen kein Kartellgesetz aus dem 19. Jahrhundert, das einseitig auf Unternehmen ausgerichtet ist,
wir brauchen ein der Zeit angemessenes Gesetz, das die Monoplosierung des Handels ebenso ins Visier nimmt.
Wir hätten ja alle als Verbraucher ungeheure Möglichkeiten gegen die Monopolisten und gegen die oben genannten Entwicklungen. Schade, dass die Bequemlichkeit größer ist als unser gesunder Menschenverstand.
Der homo sapiens ist dumm.