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Freitag, 19. Juli 2024

Literaturfestival in Rabka 17. - 20. Juli 2024

Ein Literaturfestival für Kinder im südlichen Polen: bei hochsommerlichen Temperaturen soll ein großes gemeinschaftliches Wimmelbild entstehen. Die jahreszeitlichen Wimmelbücher erscheinen sehr erfolgreich im polnischen Verlag DWIE SIOSTRY, und Reproduktionen aus den Büchern hängen im workshop-Raum. Ungefähr 25 Kinder kommen an drei Tagen von morgens um halbzehn bis 11 Uhr. Die Stadt Rabka ist eine Kurstadt - ursprünglich hauptsächlich für Kinder mit Lungenkrankheiten - heute eine Stadt mit großen Parks, Kur- und Urlaubsangeboten für jedermann. 
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Ein paar Eindrücke beim ersten Stadtrundgang

Die Assistentinnen tragen orangefarbene T-Shirts und ohne sie wäre der workshop gar nicht denkbar.

1. Tag: es soll eine Invasion von Elefanten in Rabka gemalt und gezeichnet und ausgeschnitten und aufgeklebt werden. 


Noch ist viel Luft auf dem Wimmelbild


Details der Elefantenparade.
     
2. Tag: Häuser, Tiere und Pflanzen sollen sich zu den Elefanten gesellen.


    
Der Büchertisch... 

...und ein besonders wunderbares Eichhörnchen!


Titel des Bildes: DIE ELEFANTENSTRASSE ! hier die stolzen Künstlerinnen und Künstler 
am dritten Tag. 

... und einen ganz besonders großen Dank an Ella vom Goetheinstitut in Krakau für ihren unglaublich professionellen, freundlichen und umsichtigen Einsatz - jeden Tag und jede Minute! 

Donnerstag, 4. Juli 2024



Ich bin der Juli

Grüß Gott! Erlaubt mir, dass ich sitze.
Ich bin der Juli, spürt ihr die Hitze?

Kaum weiß ich, was ich noch schaffen soll,
die Ähren sind zum Bersten voll;

reif sind die Beeren, die blauen und roten,
saftig sind Rüben und Bohnen und Schoten.

So habe ich ziemlich wenig zu tun,
darf nun ein bisschen im Schatten ruhn.

Duftender Lindenbaum,
rausche den Sommertraum!

Seht ihr die Wolke? Fühlt ihr die Schwüle?
Bald bringt Gewitter Regen und Kühle.





Paula Dehmel
(1862 - 1918)

Sonntag, 2. Juni 2024

Gedicht im Juni


Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir,
dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.


Joachim Ringelnatz





Sonntag, 5. Mai 2024

Gedicht im Mai

Es kommt eine Zeit

da machen die Vögel Hochzeit


Nachtigall und Lerche

Zaunkönig und Sperling

Rotkehlchen und Amsel


Ein Lied fliegt zum andern

die Bäume tragen weite Kleider

der Wind läutet die Blumen

die Bienen haben goldne Schuhe


Die Katze

die graue die schwarze die weiße

sie darf es nicht tun

sie darf die Hochzeit nicht stören


Elisabeth Borchers









 © Rotraut Susanne Berner aus "Der prosaische Hund" Verlag Jacoby & Stuart

Montag, 1. April 2024

Gedicht im April

 



Das Ei

Es fiel einmal ein Kuckucksei


Vom Baum herab und ging entzwei.

Im Ei da war ein Krokodil;


Am ersten Tag war’s im April.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)


Samstag, 16. März 2024

AugenRausch - ein Feature über Armin Abmeier

Illustration: © Henning Wagenbreth

Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig hat ein Podcast-Programm gestartet, mit einem ersten Feature über Armin Abmeier, seine Leidenschaften und seine Sammlung. Hier der link zum Podcast.

Die große und sehr besondere Sammlung seiner illustrierten Bücher, Comics und Zines hat in Leipzig einen wunderbaren Platz gefunden - in einer Stadt, in der die Bücher und auch die bildenden Künste schon immer und immer noch eine wichtige Rolle spielen. 

"Charakter ist nur Eigensinn,
es lebe die Zigeunerin." 
Paul Scheerbart

Donnerstag, 29. Februar 2024

Gedicht im März


Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.

Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt.
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heiß geliebte Pflanze.

Wilhelm Busch (1832-1908)