Als die Stiftung Illustration 2005 gegründet wurde,
war es ein Anliegen aller Beteiligten, endlich ein aktuelles und umfassendes Lexikon der Illustration herauszugeben. Das ist u. a. mit Hilfe des Boorberg Verlags gelungen und
das Lexikon liegt als Loseblatt-Sammlung inzwischen mit zwei kompletten Lieferungen vor.
Wer sich genauer informieren möchte und auch im Zeitalter digitaler Information Wert auf ein solides und wachsendes Nachschlagewerk legt, kann sich hier informieren.
Der Herausgeber, Dr. Helmut Kronthaler und alle, die am Lexikon beteiligt sind, bemühen sich, die Auswahl der Künstler nach verschiedenen Kriterien zu treffen: So ist sie nicht etwa nur der Bedeutung von Illustratoren geschuldet, sondern vielmehr einer Mischung unterschiedlicher Generationen und Stilrichtungen, wegweisender Künstler, innovativer Persönlichkeiten .... etc.
Da es das Wesen einer Loseblatt-Sammlung ist, ständig zu wachsen und sich zu aktualisieren,
werden am Ende alle wichtigen Künstler vertreten sein.
Gestaltet wurden die Ordner vom Leipziger Professor Thomas M. Müller.
Rezension aus STRAPAZIN
"Die Stiftung Illustration hat sich einer Angelegenheit angenommen, die längst überfällig war. Mit dem «Lexikon der Illustration», kurz «LdI», wurde nun erstmals eine Publikation ins Leben gerufen, die sachkundig und ausführlich die Illustrationskunst im deutschsprachigen Raum seit 1945 präsentiert. Der Sitz der Stiftung ist am Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf bei Köln, das sich unter der Leitung von Maria Linsmann zu einem der wichtigsten Zentren für Illustration und artverwandte Bereiche entwickelt hat. Und so versammelt die Erstausgabe des «LdI» 30 Artikel über Illustratorinnen und Illustratoren, die in den vergangenen 50 Jahren nicht nur bedeutende Beiträge zur Buchillustration geleistet haben und leisten, sondern ebenso in den Gebieten des Cartoons, des Comics, der Plakatgestaltung oder der Werbegrafik tätig waren und sind. In dem nun erschienenen Grundwerk finden sich unter anderem Monografien über Jutta Bauer, Rotraut Susanne Berner, Aljoscha Blau, Heinz Edelmann, Klaus Ensikat, Anke Feuchtenberger und F.K. Waechter. Autorisierte Fachleute wie Andreas Platthaus, Helmut Kronthaler, Andreas Bode, Jens Thiele und viele weitere Autoren analysieren in essayistischen Texten exemplarisch die wichtigsten Werke der Künstlerinnen und Künstler und zeigen darin stilistische Einflüsse und Besonderheiten auf. Das angehängte Werkverzeichnis, die Auflistung der wichtigsten Ausstellungen, Publikationen in Anthologien und Zeitschriften sowie die Werke in öffentlichen Sammlungen und der Sekundärliteratur, machen das «LdI» zu einer fundierten Quelle über Illustration im Grenzbereich von angewandter und freier Kunst. Der angehängte Bildteil, in dem sich für die Illustratorinnen und Illustratoren typische Arbeiten finden, lockert das Textvolumen auf und lädt zum Blättern, Entdecken und Querlesen ein.
Um das Lexikon einmal jährlich aktualisieren sowie um jeweils zehn weitere Monografien ergänzen zu können, wurde die Publikationsform des Loseblattwerks gewählt, was leider eine Standardisierung im Layout, in der Papierwahl und im Format nach sich gezogen hat. Dies macht bereits deutlich, an wen sich das «LdI» insbesondere wendet, nämlich an Personen und Institutionen, die sich professionell mit der Kunst der Illustration beschäftigen: Bibliotheken, Hochschulen, Museen, Illustratoren, Kunsthändler, Buchhändler, Verlage, Werbeagenturen, Journalisten und Sammler. Das «LdI» ist ein umfangreiches und stetig wachsendes Arbeits- und Informationsmedium, das zwar die besondere Schönheit jedes einzelnen illustrierten Originalbuchs weder haptisch noch optisch transportieren kann, dessen Texte und Abbildungen aber große Neugierde auf die vielfältigen Werke der Illustratorinnen und Illustratoren im deutschsprachigen Raum wecken."
Matthias Schneider
Stiftung Illustration (Hg.): «LdI. Lexikon der Illustration im deutschsprachigen Raum seit 1945». Edition Text + Kritik, Loseblattwerk, ca. 500 S., farbig und s/w, Euro 95.–